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Ihr Kompass für Transformation und nachhaltiges Wachstum
  Wie Unternehmen CSR von einer gesetzlichen Pflicht   
   in eine strategische Chance verwandeln können.  
Stephan Grunwald

Stephan Grunwald

Senior Partner | CFO Advisory
6 min. Februar 2025

Reportingstandards als zentrale Komponente des Erfolgs

CSR-Berichte: Reportingstandards sollen Guidance bieten

Ein integriertes CSR-Management ist unerlässlich für den langfristigen Erfolg nachhaltiger Unternehmensstrategien. Doch wie lässt sich eine solche Integration effektiv umsetzen? Ein durchdachter konzeptioneller Rahmen ist unverzichtbar - nur so können Datensammlung und Berichterstattung auf konstant hohem Niveau gewährleistet werden. Der Reportingstandard soll Guidance bieten. 

Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit der Nachhaltigkeitsthemen stellen viele Unternehmen vor Probleme. Facettenreichtum und Unübersichtlichkeit der CSR-Themen sind hierbei die zentralen Schwierigkeiten. Häufig sind bereits erste Ansatzpunkte schwer zu identifizieren. Die Steigerung ist dann die Frage nach dem ob und wie der Quantifizierung der Effekte. Darüber hinaus soll der CSR-Bericht natürlich nicht nur internen Zwecken, sondern muss auch Anfragen externer Stakeholder abdecken. Viele Unternehmen haben beispielsweise Fragebögen entwickelt, die von Lieferanten auszufüllen sind. Der Lieferant kann seine Pflicht nicht durch die Übergabe des CSR-Berichtes erfüllen, sondern muss die Fragen individuell beantworten. Diese Arbeiten sind kompliziert und zeitintensiv, selbst wenn man auf ein detailliertes CSR-Reporting zurückgreifen kann.

Das CSR-Reporting steht auf einem konzeptionellen Fundament eines Standards. Aber auch dieser lässt vielfältige Möglichkeiten der Erstellung und Interpretation innerhalb der vorgegebenen Strukturen offen. Allein die Tatsache, dass in den CSR-Berichten in der Regel eine Tabelle am Ende die Referenz der Kapitel auf eine einheitliche Struktur gibt, zeigt die Freiheitsgrade.

Die Qual der Wahl: Welcher Reportingstandard passt zu Ihrem Unternehmen?

Unternehmen haben heute die Wahl zwischen mehreren anerkannten Reportingstandards, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen:

  1. Gesetzliche Anforderungen: CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG)
    Der gesetzliche Rahmen definiert fünf zentrale Berichtsbereiche und bietet konkrete Beispiele. Es bildet die Mindestanforderung für Unternehmen.

  2. Internationale Ziele: Vereinte Nationen und UN Global Compact
    Dieser Ansatz legt den Fokus auf ein klares Commitment des Managements zu globalen Nachhaltigkeitszielen.

  3. Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
    Der DNK ist ein pragmatischer, klar strukturierter Standard, der eine systematische Betrachtung von Nachhaltigkeitsthemen ermöglicht. Er bietet Checklisten, Begriffserklärungen und eine einfache Umsetzung für Unternehmen.

  4. Global Reporting Initiative (GRI)
    Für Unternehmen mit einem umfassenden Anspruch. Die GRI-Standards gehen weit über grundlegende Fragen hinaus und setzen detaillierte Analysen und eine breite Managementphilosophie voraus.

Abgesehen von internationalen DAX-30-Unternehmen liegt der Fokus in der Regel auf dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK):

Dieser Standard präsentiert neben den 20 generellen Kategorien kurze und pragmatische Erklärungen zu beachtender Aspekte, Checklisten der genau zu beschreibenden Punkte, aber auch Begriffserklärungen notwendig für die Bearbeitung der Kennzahl. So schafft der DNK eine breite Abdeckung relevanter Themen sowie Orientierung, wie die CSR-Berichtspflicht praktisch umgesetzt werden kann und die vielen Vorteile der Nachhaltigkeitsberichterstattung wahrgenommen werden können.

Die Themenblöcke 1-9 des DNK stellen eine systematische Betrachtung und Bearbeitung sicher. Daher wird hier die Frage nach Geschäftsmodell und Strategie ebenso wie nach einer späteren Verankerung der Themen in der Organisation durch Prozesse und Verantwortung gestellt. 10-13 fokussieren auf die Nachhaltigkeit der Produkte und die CO2-Emissionen. 14-17 fragen nach der Haltung zu Menschen im Unternehmen und in der Lieferkette. 18-20 schließlich decken das ab, was heute modern Compliance genannt wird, also die Beachtung von Gesetzen und die klare Absage an Korruption.

Unser Fazit

Um den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden und das Rad nicht immer neu zu erfinden, ist die Orientierung an einem CSR Standard sehr zu empfehlen. Die Erfahrung vieler insbesondere kleinerer Unternehmen ist, dass die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen und die Orientierung am DNK einen guten Einstieg in das Thema ermöglicht. Hierbei wird das Unternehmen durch die wichtigsten Handlungsfelder geführt und aufgefordert, eine Position zu bilden.

Key Takeaways:

  • Herausforderungen meistern: Nachhaltigkeitsthemen systematisch identifizieren und quantifizieren.
  • Konzeptioneller Rahmen: Ein Reportingstandard sorgt für Qualität und Vergleichbarkeit.
  • Den passenden Standard wählen: Je nach Anspruch und Unternehmensgröße sind DNK, GRI oder CSR-RUG gute Orientierungspunkte.
  • Ein pragmatischer Start: Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex ist ideal für kleinere Unternehmen, um Berichterstattung effizient umzusetzen.

Unser Blog Autor: 

Stephan Grunwald

Senior Partner

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Wie wählen Unternehmen den passenden CSR-Reportingstandard aus?

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Die Auswahl des richtigen CSR-Reportingstandards hängt von den individuellen Anforderungen, Unternehmenszielen und Stakeholder-Erwartungen ab. Hier sind einige zentrale Überlegungen:

  • Gesetzliche Anforderungen: Unternehmen müssen mindestens die Vorgaben des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (CSR-RUG) erfüllen, das fünf zentrale Berichtsbereiche beschreibt.
  • Unternehmensgröße und Ressourcen: Für kleinere Unternehmen bietet der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) einen pragmatischen Einstieg mit klaren Leitlinien und Checklisten.
  • Strategischer Anspruch: Für Unternehmen mit einem hohen Anspruch an detaillierte Nachhaltigkeitsberichterstattung eignen sich die umfassenden Standards der Global Reporting Initiative (GRI), die tiefgehende Analysen und eine breite Managementphilosophie erfordern.
  • Internationale Ausrichtung: Unternehmen, die global tätig sind, können sich an den Zielen der Vereinten Nationen (UN) und des UN Global Compact orientieren, die ein starkes Commitment des Managements zu Nachhaltigkeitsthemen erwarten.

Ein strukturierter Ansatz zur Auswahl des Standards erleichtert die Integration von CSR-Strategien in den Unternehmensalltag und fördert die Vergleichbarkeit der Berichte.

 

Warum ist ein klarer Reportingstandard für nachhaltigen Erfolg entscheidend?

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Ein klar definierter Reportingstandard ist entscheidend, um die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens erfolgreich umzusetzen und gleichzeitig den Anforderungen interner und externer Stakeholder gerecht zu werden:

  • Orientierung und Struktur: Reportingstandards schaffen eine einheitliche Grundlage, die es Unternehmen ermöglicht, die Vielzahl und Komplexität der CSR-Themen zu bewältigen.
  • Effizienz und Konsistenz: Standards erleichtern die Datensammlung und Berichterstellung, was Zeit spart und die Qualität der Berichte verbessert.
  • Erfüllung von Stakeholder-Erwartungen: Unternehmen können die Transparenz erhöhen und das Vertrauen von Kunden, Investoren und Partnern gewinnen.
  • Gesetzeskonformität: Ein Standard wie der DNK hilft Unternehmen, gesetzliche Anforderungen wie die CSR-Berichtspflicht effizient zu erfüllen.
  • Wettbewerbsvorteile: Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistung glaubwürdig kommunizieren, stärken ihre Marktposition und differenzieren sich von der Konkurrenz.

Ein durchdachter Reportingstandard ist damit ein entscheidendes Werkzeug für Unternehmen, die langfristig erfolgreich und nachhaltig wirtschaften möchten.

 

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